Mittwoch, 11. Mai 2011

Ruhm – Ein Roman in neun Geschichten . Daniel Kehlmann

Foto des Tages: "Schreibtisch-Buch - forever" by Jana Blavius

Ein angenehmer Schreibstil laesst mich gleich bei der ersten Geschichte mitfiebern. Natuerlich glaube ich dem Helden. Ich weiss ja, wie da Draussen gearbeitet wird. .... Nicht bei mir. Grins. Ich gehoere nicht zu den Schluderjahnen und Aufschiebern. Ich bin eher eine der gewissenhaften, flotten Sorte, die dennoch nicht zum Kruemelkacker werden. Soweit mein Eigenbild. Grins.

Aber zurueck zum Buch.
Voller Humor erzaehlt Daniel Kehlmann seine scheinbar unabhaengigen Geschichteueber kommunizieren per Technik. Anfangs glaube ich, noch alles im Blick zu haben. Nach und nach wird es komplizierter. Nach und nach erkenne ich Verknuepfungen. Nach und nach ... bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Dann frage ich mich, hatte ich diesen Namen nicht schon eher in einem anderen Teil des Buches gelesen? Ist mir diese person nicht schon einmal begegnet? Und ab und zu beschleicht mich das Gefuehl, dass die Logik nicht einer nachvollziehbaren Realitaet folgt. Der Plan ist wirr. Wer gehoert wohin? Wer trifft wen, wer kennt wen, wo liegen Ursachen, wo Wirkungen? Alles keine Fragen, die im Buch gestellt werden, sondern mir in den Sinn kommen, um Ordnung, Sinn und einen Ueberblick in das Geschichtengeflecht zu bekommen.

Irgendwann kommen mir eigene Idee, wohin mich der Auto fuehren will. Doch immer wieder ueberrascht er mich mit neuen Geschichten, seiner eigenen Unlogik folgend.

Auch am Ende:
Eigentlich haette er sterben muessen, denn dann gaebe es keinen Schreibenden mehr und logischerweise muesste das Buch dann enden. Aber wieder einmal wartet Daniel Kehlmann mit einer anderen Idee auf. Mit einem unerwartetem Ende. Mit einem unspektakulaeren Aufhoeren. Einfach so. Verwobenes loest sich in Luft auf. Komplex erdachte Geschichten sind ploetzlich einfach zu Ende.

Wunderbar konstruiert und unterhaltsam.

Kritische Stimme zum Buch:
"Sudoku ist kein Roman" von Lothar Müller,16.01.2009
http://www.sueddeutsche.de/kultur/daniel-kehlmanns-neues-buch-ruhm-sudoku-ist-kein-roman-1.478263

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