Sonntag, 14. Juni 2009

Unter der Sonne . Daniel Kehlmann

Es ist zwar schon ein Weilchen her, dass ich das duenne Buch von Daniel Kehlmann ausgelesen habe, aber ich moechte es dennoch empfehlen. Die Kurzgeschichten in seinem Buch 'Unter der Sonne' sind nachdenkenswert und manchmal ein wenig skuril.
Er schreibt in seinen Erzaehlungen ueber Menschen, die sich einfach gehen lassen oder manchmal sogar ihr Leben aufgeben. Sollte diese Erscheinung gar ein neuer Trend unter den Menschen sein? Das waere traurig. Allerdings kann ich schon sehen, dass immer mehr Menschen in Isolation leben, und dass es dort schnell an Selbst-Motivation fehlen kann. Ich musste nie allein leben, so kann ich mir die Situation des Immer-Wieder-Allein-Aufraffens und der stete Einsamkeit nicht so gut vorstellen.

Aber zurueck zum Buch:
In jeder Geschichte begegne ich Menschen, die auf irgend eine Weise ein schraeges, trauriges, erfolgloses oder gar im Tod endendes Schicksal tragen. Manchmal muss ich aufpassen, dass mich das nicht zu traurig stimmt. Doch ein ausreichender Abstand durch die Bewusstheit, dass ich ja niemals so handeln wuerde, sorgt fuer Aufheiterung.

Gleich bei der ersten Geschichte 'Bankraub' beschreibt Daniel Kehlmann einen Menschen, der seinem Zufallsglueck nicht widerstehen kann. Als er die Zahl auf seinem Bankauszug sieht, gibt es keine Vernunft mehr. Gier uebertrumpft Vernunft und so entlaesst ihn die Geschichte in ein Leben in ...
Wahnsinn! Genauso war es. Zumindest kann ich es mir vorstellen, dass es genauso abgelaufen ist. Langeweile als Antrieb zum 'Toeten'.
Die Erzaehlung 'Unter der Sonne', die dem Buch ihren Titel gab, entfuehrt mich erneut in das Leben eines durchschnittlich-erfolgreichen Menschen, der um Anerkennung kaempft. Doch das scheint heutzutage nicht mit normalen Mitteln zu gelingen. das stetige Schriller-Individueller-Abgehobener-Sein bringt Aufmerksamkeit. Doch der Held der Geschichte ist nur fleissig und normal ... Das kommt mir irgendwie bekannt vor.


Eine tolle Rezesion des Buches und weitere Informationen zum Thema finet man uebrigens hier:
- Zeitzünder in der Couchecke, Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.1998, Nr. 65 / Seite 42

- Daniel Kehlmann bei Wikipedia

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